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Navigation mit dem GPS auf dem Zweirad (Fahrrad oder Motorrad)

GPS-Praxis

Batterie- oder Akkubetrieb

Die eTrex-Modelle eTrex Vista, eTrex Vista C, Vista Cx funktionieren in einem Spannungsbereich von 2,5 bis 3 V. Die Stromaufnahme beträgt, je nach Modell, bis zu 50 mA im Demo-Modus, 100 mA im Stromsparmodus, 125 mA ohne Kompaß und 165 mA mit Kompaß.

Mit hochwertigen Alkali-Mangan-Zellen, beispielsweise die Duracell Standard (MN 1500) oder die leistungsgleiche Industrieausführung PROCELL (PC 1500), die ab 0,49 € pro Stück kosten, arbeiten die eTrex-Modelle eTrex Vista, eTrex Vista C, Vista Cx bis zu 32 Stunden im Stromsparmodus oder bis zu 28 Stunden im Normalmodus.

Auf hohe Stromentnahme optimierte Alkalines wie die Duracell ULTRA M3 (MX 1500) oder die Panasonic POWERMAX3 (AM-3PI) sind bei 20 bis 50 % mehr Leistung für den 1½-fachen Preis für diese Anwendung im Vergleich zu teuer.

Von Zink-Kohlenstoff-Zellen ist für derartige Anwendungen generell abzuraten: An der frischen Luft auf dem Zweirad, also Fahrrad oder Motorrad, lieferten neue Zellen bei mir schon nach weniger als einer Viertelstunde die erforderliche Spannung nicht mehr.

Tip bei den Wiederaufladbaren sind NiMH-Zellen. Empfehlenswert ist erfahrungsgemäß der Typ SANYO NiMH, 2700 mAh, die im 4-er Pack ab 9,90 € kosten und bei Normaltemperatur sehr gute Standzeiten von 33 Stunden im Stromsparmodus oder bis zu 36 Stunden haben.

Nachteile der handelsüblichen Akkus ist die niedrige Nennspannung, geringe Kältetauglichkeit und schnelle Selbstentladung. Neu Bauformen wie die SANYO eneloop bieten bessere Kältetauglichkeit und eine weit geringere Selbstentladung, bisher nur mit Kapazitäten von etwa 2000 mAh, aber besserer Spannungslage und vergleichbar hohen Standzeiten.

Tip als Reserve und bei Kälte sind Lithium-Zellen, die als einzige auch bei Temperaturen unter 5 °C bis zu − 20 °C noch einwandfrei funktionieren und um 40 % leichter als die Alkalines sind. Bei Normaltemperatur liefert eine Energizer Lithium, die ab 1,81 € pro Stück kostet, die 3-fache Standzeit einer Alkaline.

Achtung

Bekanntermaßen kommt es im Batteriebetrieb auf dem Fahrrad oder Motorrad zu unmotivierter Abschaltung des GPS-Gerätes, ausgelöst durch stoß- oder vibrationsbedingte Kontaktprobleme zwischen Klemmen und Batterien oder, noch subtiler, der Leiterplatte im Gerät.

Diese Ausfälle kommen bei Verwendung der leichten Lithium-Zellen seltener vor.

Leider lösen die Dämpfungen in statischen Halterungen das Problem nur selten.

Nicht immer eine Lösung ist die Entnahme der Batterien und Umstellung auf externe Spannungsversorgung, da man den GPS-Empfänger dann nicht mehr zu Fuß nutzen kann, beispielsweise um Sehenswürdigkeiten als Wegpunkte zu markieren.

Ein Stück Gummi, Moosgummi oder Folie, welches — je nach GPS-Modell — so unter der Feder, den Klemmen oder zwischen Batterien und Abdeckung befestigt wird, daß die Batterien ausreichend fest sitzen, schafft nur bei älteren Geräten Abhilfe. Die Klemmen bei den neueren Farbmodellen sind bereits werksseitig mit Moosgummi unterlegt und verbessert (vergossen), jedoch ist der Kontaktübergang zur Platine weiterhin ein Schwachpunkt und Ursache für Abschaltprobleme.

Dauerhaft nachhaltige Abhilfe schafft die Verwendung einer Softcase-Halterung, die zwar mitunter störend wackelt, aber starke Stöße und Vibrationen effektiv dämpft.

Externe Spannungsversorgung

Anstelle des originalen Adapterkabels für den Zigarettenanzünder kann auch ein KFZ-Ladegerät für Mobiltelefone oder ähnliche Geräte verwendet werden, wenn ein Widerstand zur Anpassung der Ausgangsspannung austauscht wird, wie es auf der GPS-Homepage von Klaus Hirschelmann im Detail beschrieben ist.

Achtung

Bei externer Spannungsversorgung ohne Batterien sollte darauf geachtet werden, daß der Betrieb nur durch reguläres Abschalten beendet wird, so daß der GPS-Empfänger regelmäßige Sicherungen der aktuellen Daten und Einstellungen im Flash-Speicher sicher abschließen kann.

Achtung

Wenn der KFZ-Adapter ohne Unterbrechung durch das Zündschloß direkt an die Motorrad-Batterie angeschlossen wird, dann führt dies zu einem kontinuierlichen Stromfluß von etwa 4 mA, so daß die Batterie schon nach wenigen Wochen Standzeit entladen und unbrauchbar werden kann.

Externer Antennenanschluß

Bei Empfangsproblemen mit GPS-Empfängern, die wie die eTrex-Modelle nur eine eingebaute Patchantenne und keinen externen Antennenanschluß haben, gibt es sogenannte Re-Radiating Relaisantennen, die das Satellitensignal empfangen, verstärken und kabellos an GPS-Endgeräte im Umkreis von 30 cm bis 10 m übertragen.

  • Sanav Verstärkerantenne RA-45: Reichweite bis 30 cm, Preis 99 €.
  • Sanav Verstärkerantenne RA-46: Reichweite bis 2 m, Preis 129 €.
  • Sanav Verstärkerantenne RK-104: Reichweite bis 10 m, Preis 799 €.

Foto: Globetrotterhttp://www Sanav Verstärkerantenne RA-45, Garmin eTrex Vista

Sanav Verstärkerantenne RA-45

Foto: GPS GmbHhttp://www Sanav Verstärkerantenne RA-45

Sanav Verstärkerantenne RA-45

Foto: GPS GmbHhttp://www Sanav Verstärkerantenne RA-46

Sanav Verstärkerantenne RA-46

Foto: GPS GmbHhttp://www Sanav Verstärkerantenne RK-104

Sanav Verstärkerantenne RK-104

Halterung für das Fahrrad oder Motorrad

Entgegen dem ersten Eindruck ist die Garmin Fahrradhalterung für die eTrex-Modelle durchaus ganz brauchbar. Jedoch sind die Ausführungen für größere Modelle deutlich weniger belastbar, und für starke Belastungen mit starken Stößen und Vibrationen, beispielsweise beim Offroad-Einsatz, ist nicht zu empfehlen.

Stöße und Vibrationen bereiten beim Betrieb des GPS auf dem Zweirad, also Fahrrad oder Motorrad, immer wieder hartnäckige Probleme, die von Aussetzern in der Spannungsversorgung bis hin zu Beschädigung und Defekt des GPS-Empfängers führen können.

Für anspruchsvolle Zwecke greift man daher besser zu eingangs empfohlenen Fahrradhalterungen oder Motorradhalterungen alternativer Anbieter:

Erstaunlicherweise eliminiert die elastische Softcase-Halterung diese GPS24 Störungen vielfach besser als die Dämpfungen in solide gefertigten Halterungen anderer Hersteller. Bei starken Belastungen wackelt das Softcase zwar wie ein Lämmerschwanz, jedoch ist dies nicht wirklich ein Schwachpunkt dieses Produktes, da der GPS-Empfänger in solchen Situationen ohnehin nur schwer ablesbar ist.

Achtung

Der GPS-Empfänger sollte mit der Trageschlaufe stets so gesichert werden, so daß das GPS-Gerät bei Versagen der Befestigung nicht herunterfallen, beschädigt werden oder verloren gehen kann.

Achtung

Ferner sollte die Halterung stets dort am Lenker montiert werden, wo es bei Stürzen des Zweirades am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen werden kann, beispielsweise am Lenkerrohr mittig oder bei Zeitfahraufsätzen innenseitig, jedoch nicht außen und bei gekröpften Lenkern nicht oben. Hierfür eignen sich Parallelbefestigungen wie der Space-Grip.

Foto: GPS24http://www GPS24 Softcase-Halterung (eTrex Vista Cx)

GPS24 Softcase-Halterung (eTrex Vista Cx)

Handbücher und weiterführende Literatur

Im Handbuch zum eTrex Vista ist die Bedienung des GPS-Gerätes vorbildlich beschrieben, jedoch werden so gut wie keine Hintergrundinformationen für die Praxis geliefert. Gleiches gilt auch für das Handbuch zur MapSource-Software.

Die meisten Titel aus dem Angebot an weiterführender Literatur zum Thema GPS waren mir für den Zweck der Straßennavigation weniger hilfreich als diverse Artikel im Internet, weswegen im Anhang mehr Seiten als Bücher zum Thema GPS stehen.

Konfiguration und Inbetriebnahme

WAAS und EGNOS sind zur Korrektur und Überwachung von Anwendungen des GPS in der Luftfahrt gedacht. Bodengestützte Endanwender werden die betreffenden Satelliten oft nicht empfangen können, und auch in günstigen Empfangssituationen wird die Erhöhung der Positionsgenauigkeit für Endanwender bedeutungslos bleiben.

WAAS (Wide Area Augmentation System) sollte außerhalb der USA abgeschaltet werden, solange es noch keine endgültige Freigabe für das WAAS-kompatible Signal des europäischen Satelliten EGNOS gibt, der sich derzeit noch im Testbetrieb befindet. Andernfalls kann sich die Genauigkeit in ungünstigen Fällen deutlich verschlechtern.

Zu beachten ist, daß WAAS/EGNOS nur dann funktioniert, wenn der GPS-Empfänger im Normalmodus und nicht im Energiesparmodus betrieben wird.

Wenn man Wegpunkte von einer Landkarte oder aus anderen Datenquellen in den GPS-Empfänger übertragen möchte, müssen Kartengitter (Positionsformat) und Kartendatum entsprechend den Angaben auf der verwendeten Karte oder in der entsprechenden Software eingestellt werden.

Bei der Generalkarte ist das Gitterformat UTM/UTS und das Kartendatum WGS 84.

Achtung

Wer diesen Punkt aus Unkenntnis vernachlässigt, kann später beim Navigieren mit falsch übertragenen Koordinaten leicht Schiffbruch erleiden.

Geheime Funktionen

Wie bei diversen andere GPS-Geräten gibt es auch bei Garmin GPS-Empfängern nichtdokumentierte Funktionen und geheime Tastenkombinationen, mit denen sich die GPS-Geräte im Diagnosemodus starten oder zusätzliche Funktionen aufrufen lassen.

Beispielsweise kann man Diagnosemodus Informationen über die Firmware, die Betriebszeit seit dem letzten Neustart, die Batteriespannung oder einen integrierten Thermosensor auslesen, über den temperaturbedingte Ungenauigkeiten der Quarzuhr oder Schwankungen im Kontrast der Anzeige geregelt werden.

Aus meiner Sicht ist jedoch die zusätzliche Option zum Rücksetzen (Reset) der einzige Grund, warum man Kenntnis von dieser Tastenkombination haben sollte. Mittels eines Reset kann man den GPS-Empfänger ohne Einschicken an Garmin selbständig neu starten, wenn sich das Teil mal aufgehängt haben sollte.

Achtung

Bei unsachgemäßer Handhabung im Diagnosemodus kann man das GPS-Gerät auch so manipulieren, daß alle Einstellungen und Benutzerdaten verloren gehen oder das GPS-Gerät ohne Hilfe des Herstellers nicht mehr benutzbar ist.

Beim eTrex Vista gelangt man durch gleichzeitiges Drücken der Tasten Enter (Clickstick) und Power beim Einschalten in den Diagnosemodus. Derartige Funktionen und Tastenfolgen sind jedoch bei anderen Modellen dieses Herstellers und teilweise auch bei verschiedenen Versionen einer Firmware unterschiedlich.

Durch Drücken der Tastenfolge Zoom out, Zoom in und Zoom out auf der Reisecomputerseite gelangt man zu einer weiteren Seite mit Diagnoseberichten.

Achtung

Bei einem Reset wird das GPS-Gerät in den Auslieferungszustand zurückgesetzt und somit werden auch alle Daten, also Almanach, Benutzereinstellungen, Kartendaten, Wegpunkte, Wegstrecken und Kursaufzeichnungen gelöscht.

Der Reset funktioniert bei meinem eTrex Vista wie folgt:

  1. Tasten Enter und Page beim Einschalten für 5 Sekunden gedrückt halten;
  2. Rückfrage „Do you really want to erease all user data?“ mit Enter bestätigen.

Mit der Kombination Enter, Find und Power kann ein Reset ohne vorherige Rückfrage ausgelöst werden.

Firmware der GPS-Empfänger

Bei den meisten GPS-Empfänger von Garmin kann das GPS-Gerät durch einspielen einer Firmware seitens des Benutzers oder Händlers aktualisiert werden.

Eine Aktualisierung (Update) der Firmware bringt, je nachdem, Fehlerbereinigungen in den Übersetzungen oder der Software, gelegentlich auch neue Funktionen.

Updates findet man auf der Homepage von Garmin International, sowie auch Informationen, ob eine Aktualisierung sinnvoll ist und wie sie durchgeführt wird.

TipsTipps zur MapSource-Software

Das Herunterladen von MapSource-Kartendaten in den GPS-Empfänger überschreibt bei älteren Modellen die werkseitig vorgeladenen Marinedaten (Preloaded Marine POI Database), die man sicher nie auf der Straße, wohl aber beim Segeln braucht. Karten- und Marinedaten können auf diesen Geräten leider nur alternativ verwendet werden. Auf neueren Modellen gibt es diese Enschränkung jedoch nicht mehr.

Bevor man Händler, Hersteller oder Usenet mit diesem Problemchen behelligt, sollte man einfach auf der Homepage von Garmin International seinen GPS-Empfänger auswählen und die Datei zum Wiederherstellen der Marinedaten herunterladen.

Updates findet man auf der Homepage von Garmin International, sowie auch Informationen, ob eine Aktualisierung sinnvoll ist und wie sie durchgeführt wird.

Installation mehrerer MapSource-Produkte

Insbesondere wenn man mehrere MapSource-Produkte auf einem Rechner verwendet, wird man der Rolle des Discjockeys schnell leid. Spätestens dann, oder wenn das CD-ROM-Laufwerk ehedem langsam, laut oder beides ist, möchte man alle Kartendaten auf der Festplatte vorhalten. Das geht wie folgt:

  1. Verzeichnis mit den Kartendaten, img- und tdb-Dateien von der CD-ROM in das Programmverzeichnis kopieren.
  2. Mittels des Registrierungseditors (regedit.exe) die Einträge Bmap, Tdb und Loc suchen und die Pfade gemäß Punkt 1 anpassen. Die Einträge findet man für jedes MapSource-Produkt in einer eigenen Teilstruktur unter Software\Garmin\MapSource\Products.

Achtung

Änderungen in der Registrierung können bei unsachgemäßer Ausführung dazu führen, daß das betreffende Softwareprodukt oder schlimmstenfalls das Gesamtsystem nicht mehr funktionieren. Vorab Sicherung durchführen.

Für die Richtigkeit dieser Angaben wird keine Verantwortung übernommen. Im Text genannte Marken, Produkte und Warenzeichen sind möglicherweise durch Rechte Dritter geschützt. Jede Nutzung dieser Informationen erfolgt unter Anerkennung dieses Haftungsausschlusses.
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